Hilfsnavigation

Wappen Stadt Kerpen
Herzlich Willkommen im virtuellen Rathaus der Stadt Kerpen!
Schrift:
Kontrast:

Volltextsuche

Inhalt

Schilderschau in der Stadt Kerpen


Wer kennt das nicht, eine Unzahl von Verkehrszeichen befinden sich beim Autofahren im Blickfeld. In der Kürze des Vorbeifahrens kaum wahrnehmbar und häufig eher verwirrend denn hilfreich. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Verkehrsteilnehmer kaum mehr als 4 Informationen gleichzeitig auf Schildern verarbeiten kann.
 
Nach den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung sind Anordnungsbehörden verpflichtet, regelmäßige Schilderschauen durchzuführen. In der Praxis, so die Erfahrungen der Stadt Kerpen aus der Vergangenheit, wurde das im hektischen Alltagsgeschäft nur allzu gerne vergessen.
 
Seit Gründung der Kerpener Kinderunfallkommission ist das anders. Neben einer Vielzahl von Aktivitäten und Aktionen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Kinder im Stadtgebiet, gehört auch die Schilderschau unter Beteiligung externer Verkehrsexperten zu den Untersuchungen nach Gefahrenstellen eines jeden Stadtteiles. Dabei zieht die Kommission jährlich schwerpunktartig von Stadtteil zu Stadtteil. 
  
Die Kinderunfallkommission als Netzwerk
 
Die Kerpener Kinderunfallkommission agiert seit 2005 als städtisches Netzwerk und setzt sich aus Verkehrsexperten der Polizei, der Straßenbaulastträger, der Polizei, der Verwaltung, des ADAC, des ADFC, der Verkehrswacht wie auch Interessenvertretungen der Kinder, wie Kinderschutzbund und Jugendamt zusammen. Darüber hinaus ist die Kinderunfallkommission aktiver Bestandteil des Netzwerkes „Verkehrssicheres Rheinland“, in dem unter Koordinierung und mit Unterstützung des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg Erfahrungen innerhalb der beteiligten Kommunen ausgetauscht und Hilfestellungen zum Thema Verkehrssicherheit geleistet werden. 
  
Das Projekt Verkehrsschilderabbau
 
Nach einer Ortsbegehung der Verkehrsexperten der Kinderunfallkommission werden für überflüssig eingestufte Verkehrszeichen mit einem gelben Sack markiert. Die Idee, überflüssige Verkehrszeichen zunächst nur zu kennzeichnen stammt vom ADAC in NRW, mit dessen finanzieller Hilfe wurden seinerzeit entsprechende Kunststofftüten mit Aufdruck beschafft. Die auffällige Kennzeichnung der Verkehrsschilder vermittelt vor Ort schnell einen Eindruck, wie viel Schilder entbehrlich sind. Bei den in Kerpen durchgeführten Aktionen wurden im Mittel ein Drittel aller Schilder abgebaut. 
  
Beteiligung der Bürgerschaft
 
Mit den gelben Tüten startet nach entsprechendem Aufruf in Pressemitteilungen und Radioberichten ein intensiver Dialog zwischen Verkehrsteilnehmern und Anordnungsbehörde. Es gibt immer eine erstaunliche Zahl von Rückmeldungen, in den meisten Fällen bestätigen Autofahrer die für überflüssig einschätzten Verkehrszeichen. Häufig werden darüber hinaus weitere Schilder als entbehrlich benannt. Insgesamt stößt die Aktion auf breite Zustimmung der Öffentlichkeit.
 
Nach Ablauf einer Frist von etwa einem Monat wird dann von der Verkehrsbehörde entschieden, welche Verkehrsschilder unter Abwägung der eingegangenen Vorschläge nun endgültig abgebaut werden. Häufig gibt es keine nennenswerte Differenz zwischen vorab gekennzeichneten und später tatsächlich abgebauten Verkehrszeichen, so zumindest die Ergebnisse in der Stadt Kerpen. 
  
Gute Ideen und Sponsoring
 
Allein 300 unnötige Verkehrsschilder wurden bei der letzt jährigen Schilderschau der Kerpener Kinderunfallkommission im Stadtteil Sindorf aufgespürt und vor wenigen Wochen endgültig entfernt. Doch wohin mit all dem alten Blech? Die oft verrosteten und unansehnlichen Schilder sind auf dem Markt schwer verkäuflich. Auf Anregung des ADAC wurde Kontakt mit der Firma Hundertmark Verkehrstechnik aus Gelsenkirchen aufgenommen. Sie ist darauf spezialisiert noch verwendbare Schilder wieder einzusetzen und alte zu recyceln. Sie erbot sich die Schilder aufzukaufen und im Gegenzug einen Kinderzebrastreifen an der Sindorfer Ulrichschule zu finanzieren.