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Das Marienfeld in Kerpen.
Zur Geschichte des Ortes für die Abschlussfeiern des XX. Weltjugendtages 2005

Am 20. und 21. August fanden die Abschlussveranstaltungen des XX. Weltjugendtages in Köln auf dem Kerpener Marienfeld statt. Papst Benedikt XVI. zelebrierte Vigil und Abschlussmesse vor ca. 1.000.000 Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt. Im Folgenden wird sowohl die Entscheidungsfindung für das so genannte Marienfeld als Ort für die Abschlussfeiern als auch seine Entwicklung seit dem Mittelalter dargestellt.

Bilder von der Entstehung des Papsthügels

Chronologie

August 2004

Ursprünglich war für Vigil und Abschlussmesse des XX. Weltjugendtages das Gelände des Flughafens Hangelar bei Sankt Augustin vorgesehen. Diese Entscheidung wird nach Einwänden des Bundes für Umwelt und Naturschutz, der durch die Veranstaltung seltene Arten in Gefahr sah, revidiert. Die Suche nach einem geeigneten Gelände beginnt.

September 2004

Die Hinweise auf einen möglichen Standort der Abschlussfeiern des WJT im Rhein-Erft-Kreis verdichten sich: im Gespräch sind zunächst das Tagebaugelände Bergheim und der bereits rekultivierte Tagebau Frechen.

Am 30. September 2004 fällt die Entscheidung zugunsten des Tagebaus Frechen. Prälat Heiner Koch, Generalsekretär des XX. Weltjugendtages, präsentiert den neuen Ort für Vigil und Abschlussmesse mit den Worten: „Habemus aream – wir haben einen Platz gefunden, Gott sei Dank“. Das so genannte „Marienfeld“ befindet sich im rekultivierten, etwa 600 Hektar umfassenden Tagebau Frechen. Das für die Abschlussfeiern vorgesehene Gelände ist erheblich größer als der ursprünglich vorgesehene Platz in Hangelar. Es liegt zum größten Teil auf dem Gebiet der Stadt Kerpen, der Heimatstadt des 1813 geborenen Sozialreformers Adolph Kolping, der einer von fünf Patronen des XX. Weltjugendtages ist. Ein kleinerer Teil gehört zu Frechen.

Unmittelbar nach der Entscheidung beginnen die umfassenden Vorbereitungen für die erforderlichen baulichen und sicherungstechnischen Maßnahmen, die in den verbleibenden 320 Tagen realisiert werden müssen. Es ist geplant, einen „Papsthügel“ zu errichten, auf dem ein Altar erbaut wird. Von dort aus wollte Papst Johannes Paul II. die Abschlussfeiern zelebrieren.

Oktober 2004

Am 10. Oktober findet am Aussichtspunkt Alt-Mödrath des ehemaligen Tagebaus eine Jugendmesse statt. Prediger und Hauptzelebrant ist der Generalsekretär des WJT, Prälat Heiner Koch. Am vorgesehenen Ort des Papsthügels wird ein weithin sichtbares, 10 m hohes Holzkreuz errichtet.

Ende des Monats inspiziert der päpstliche Reisemarschall, Bischof Renato Boccarde, das Marienfeld, auf dem Vigil und Abschlussmesse stattfinden sollen, und zeigt sich sowohl vom Gelände als auch von den Planungen begeistert. Am Abend des 25. Oktober werden auf der Burg Hemmersbach die Verträge zwischen der den Grundstückseigentümern, der RWE Power AG und zahlreichen Landwirten, den Pächtern und der Katholischen Kirche unterzeichnet.

Nach dem Reisemarschall besichtigt am 29. Oktober auch Joachim Kardinal Meisner das Marienfeld. Meisner erklärt, wie froh er ist, dass nun ein „ideales Gelände“ gefunden ist.

Januar 2005

Am 08. Januar besuchen 250 Vertreter von Bischofskonferenzen aus aller Welt das Marienfeld. Gläubige aus 70 Nationen versammeln sich zusammen mit Kardinal Meisner, dem Landrat und Vertretern der Kommunen im Rhein-Erft-Kreis an dem Kreuz, wo später Papsthügel und Altar errichtet werden sollen. Bei eisigem Wind und Regen hinterlassen sie am Ort der Papstmesse ein besonderes Geschenk. Der Altar erhält ein sehr spezielles Fundament: jede Delegation hat Erde aus ihrem Heimatland mitgebracht und schüttet sie nun dort aus. Weißer Sand, tiefschwarzer Humus, hellrote und dunkelbraune Erde aus Australien, Brasilien, aus Ruanda, aus Japan, aber auch aus Thüringen.

Februar 2005

Die Planungen für die Abschlussfeiern zum WJT laufen auf Hochtouren. Die erforderlichen Baugenehmigungen der Stadt Kerpen sind bereits erteilt oder in Bearbeitung. Die Bauarbeiten für den Papsthügel sollen im März beginnen. Auf einer Grundfläche von 3.000 Quadratmetern entsteht ein etwa neun Meter hoher Hügel aus Bergkies. 2.000 Quadratmeter werden überdacht. In Form einer Wolke wird ein von vier Metallstützen getragenes Dach den Papst vor Witterungseinflüssen schützen.

März 2005

Am 08. März rollen die ersten Bagger auf das Marienfeld. Zufahrtsstraßen und das Fundament für den Papsthügel werden nun errichtet. In Anwesenheit von Kardianl Joachim Meisner wurde am 31. März der erste Spatenstich für den Papsthügel durchgeführt. In den darauf folgenden Wochen werden täglich 200 Lastwagen die Erde für den Papsthügel herankarren. Insgesamt müssen 80.000 Kubikmeter Erde aufgeschüttet werden. Insgesamt wird die Vorbereitung des Areals einen zweistelligen Millionenbetrag verschlingen.

April 2005
Papst Johannes Paul II. verstirbt am 2. April 2005.
Am 19. April 2005 wird Joseph Kardinal Ratzinger zum neuen Papst gewählt und nennt sich Benedict XVI.

Mai 2005
Am 24. Mai 2005 wurde der Altarhügel auf dem Marienfeld durch den Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, eingesegnet.

August 2005
Am 20. und 21.August 2005 feiert Papst Benedict XVI. die Vigil und die Heilige Messe mit der Jugend der Welt auf dem Marienfeld.

Warum „Marienfeld“

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Die Pieta an ihrem zweiten Standort in der im 15. Jahrhundert erbauten Bottenbroicher Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt
(Josef Holthausen/ H. Kollbach, Kerpen-Horrem)

Der Name für das Gelände, auf dem am 20. und 21. August die Vigil und die Abschlussmesse des XX. Weltjugendtages stattfinden werden, geht zurück auf eine aus dem 15. Jahrhundert stammende Pieta. Das so genannte „Gnadenbild zur schmerzhaften Muttergottes“, eine 65 cm hohe Pieta, wurde um 1420/1430 von unbekannter Hand gefertigt. Der erste bekannte Standort der Pieta war eine zwischen Mödrath, Grefrath und Bottenbroich gelegene Kapelle an der Fernstraße von Köln nach Düren. Der nachfolgende Ausschnitt einer Karte des Kanonikers Gerhard Stempel aus dem Jahr 1587 zeigt u.a. die Straße von Düren nach Köln, an der die ursprüngliche Kapelle mit der Pieta gelegen hat.

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(aus: Gerhard Stempel: Geographische Beschreibung des Landes und der Herrschaft Kerpen und Lommersum,  Kupferstich von 1587, Stadtarchiv Kerpen.)

Von dort wurde die „Schmerzhafte Muttergottes“ 1720/1730 in die Bottenbroicher Klosterkirche übertragen. 1740 wurden erste Wallfahrten anlässlich einer Viehseuche gemeldet. Aufgrund der Berichte von wundersamen Heilungen wuchsen die Teilnehmerzahlen stark an, 1751 wurden 3000 bis 4000 Pilger an den Wallfahrtstagen gezählt.



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(aus: Annaliese Ohm und Albert Verbeek, Die Denkmäler des Rheinlandes: Kreis Bergheim, Band 3. Düsseldorf 1970/71)

Die Pieta zeigt Maria, die ihren vom Kreuz abgenommenen Sohn betrauert. Der Leichnam liegt auf dem Schoß der sitzenden Mutter. Mit der rechten Hand hält sie den leblosen Kopf, die linke hat die Hände des Toten ergriffen. Marias Gewand ist reich in Falten gelegt. Die Darstellung der „schmerzhaften Mutter“ entstammt der Kölner Schule. Sie ist aus weichem Stein gefertigt.

Infolge der Umsiedlung Bottenbroichs durch den Braunkohlenabbau wurde auch die ehemalige Klosterkirche abgerissen. Ihre Kunstschätze, u.a. auch die Pieta, gelangten in die 1949 neu erbaute Kirche von Grefrath. Diese Kirche hatte nur 14 Jahre Bestand, dann wurde auch Grefrath Opfer des Braunkohlenabbaus und wurde in den Jahren 1952 bis 1965 umgesiedelt. Die Kunstschätze der alten Bottenbroicher Klosterkirche wurden übernommen in die neue Grefrather Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt, die 1963 geweiht wurde. Dort befindet sie sich noch heute.

Die Alt-Bottenbroicher waren sehr stolz auf ihre „Schmerzhafte Muttergottes“. Das nachfolgende Zitat aus einer 1948 erschienenen Festschrift zum 500jährigen Jubiläum der Pfarrkirche Bottenbroich zeigt aber auch, dass zu diesem Zeitpunkt die Pieta ihre Bedeutung als Wallfahrtsstätte schon verloren hatte: „[…] Die schönste Pieta der Rheinischen Lande nennt Bottenbroich sein eigen. Ungezählte Pilgerscharen fanden im Laufe der Jahrhunderte bei der Mutter von Bottenbroich Rat und Hilfe und Heilung. Als weder Zug noch Auto den Menschen den Weg erleichtern konnten, fanden sich, wie uns geschichtlich einwandfrei berichtet ist, tausende Pilger an manchen Tagen in dem unscheinbaren Dörfchen bei der Gnadenmutter ein. Wie konnte eine solche Gnadenstätte so in Vergessenheit geraten? Wir Heutigen glaubten es besser zu verstehen. Lächelnd über den kindlichen Glauben unserer Väter fanden wir uns zurück zum Glauben an uns selbst, an unsere eigene Kraft. Die Zeiten sind darum nicht besser geworden, die Not und das Elend eher größer. Aber die Menschen brauchten die Mutter nicht mehr. Sie hatten vergessen und verlernt, demütig die Mutter um Hilfe zu bitten […]“ (aus: Johann Schmitz/Rudolf Kannegiesser, 500 Jahre Pfarrkirche Bottenbroich, hrsg. Von der kath. Gemeinde Bottenbroich. Köln 1948)


Zur Geschichte des „Marienfeldes“

Das Marienfeld befindet sich im rekultivierten Tagebau Frechen, dem ersten Tieftagebau des Rheinischen Braunkohlenreviers. 1986 wurde hier die letzte Kohle gefördert, die Rekultivierungsarbeiten kamen 2004 zum Abschluss. Heute gehört der ehemalige Tagebau zum größeren Teil zur Stadt Kerpen, zu einem kleineren Teil zu Frechen. Das ungefähr 600 Hektar große Gebiet liegt zwischen den Frechener Stadtteilen Grefrath und Habbelrath im Osten und den zu Kerpen gehörenden Stadtteilen Türnich im Süden, Kerpen und Mödrath im Westen sowie Horrem und Neu-Bottenbroich im Norden. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 3 km, in Ost-West-Richtung sind es 2 km.

Der ehemalige Tagebau wird heute zu ca. 80 % landwirtschaftlich genutzt, die restliche Fläche ist der Forstwirtschaft vorbehalten. Ein 12 km langes Netz von Wanderwegen erschließt die rekultivierte Fläche und macht aus ihr ein attraktives Naherholungsgebiet, dessen Reiz durch den angelegten kleinen See gesteigert wird. Der nicht zu Badezwecken genutzte See wurde nach dem kleinen Ort Boisdorf benannt. An die anderen umgesiedelten Orte erinnern Gedenkkreuze bzw. –Steine.



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Blick von Türnich in den Tagebau Frechen in Richtung Mödrath, 1957.
(Stadtarchiv Kerpen)

Erste Nachrichten über Braunkohle, den so genannten „Torf“ und deren Abbau in bescheidenem Umfang stammen aus der ehemaligen Herrschaft Türnich und sind in das 17. Jahrhundert zu datieren. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entstanden kleinere Kohlengruben, die unter anderem auch von den Mönchen des Klosters Bottenbroich betrieben wurden. Auch wenn Anfang des 19. Jahrhunderts die Fördermengen langsam erhöht wurden, setzte sich die Braunkohle erst ab den 1890er Jahren im Vergleich zur Steinkohle durch.

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Löffelbagger in der Grube Fürstenberg, im Hintergrund Bottenbroich, um 1925.
(Stadtarchiv Kerpen)

Die Epoche der Großraumförderung begann in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Grubenbetriebe stießen mittlerweile in Gebiete vor, in denen der Braunkohlenflöz tief abgesunken war. Tiefere Tagebaue erforderten jedoch mehr Raum. Nach jahrelangen Vorarbeiten kam es am 31. August 1950 zu einer Gemeinschaftslösung der seinerzeitigen Gesellschaften. Statt ihre Gruben getrennt in die Tiefe zu treiben, beschlossen sie, die Kohle in einer einzigen Riesengrube, dem Zentraltagebau Frechen, abzubauen. Bis Februar 1952 wurden alle betroffenen Grubenbetriebe zusammengeschlossen. So entstand der Prototyp aller Tieftagebaue in der ehemaligen Gemeinde Türnich, der seit 1959 von der Neugegründeten Rheinischen Braunkohlenwerke AG, kurz Rheinbraun, betrieben wurde, die heute in die RWE Power AG übergegangen ist.

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Tagebau Frechen und Grube Fürstenberg, 1954.
(Archiv der RWE Power AG)

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Kohlenförderung im Tagebau Frechen, 1967.
(Archiv der RWE Power AG)

Im Gebiet des Tagebaus Frechen mussten mehrere Orte dem Braunkohlenabbau weichen: Bottenbroich, Grefrath und Habbelrath als Ortsteile der Gemeinde Türnich, die Gemeinde Mödrath und das zur Gemeinde Horrem gehörende Boisdorf.

Das 1157 erstmals urkundlich genannte Bottenbroich wurde als erster Ort im rheinischen Braunkohlenrevier schon 1948 – 1951 umgesiedelt. Die ursprünglich ab 1939 vorgesehene Umsiedlung wurde wegen des Zweiten Weltkrieges verschoben. Neu-Bottenbroich befindet sich heute östlich des Kerpener Stadtteils Horrem.

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Dorfansicht von Bottenbroich, 1940er Jahre
(Josef Holthausen/H. Kollbach, Kerpen-Horrem)

Grefrath und Habbelrath wurden zwischen 1957 und 1973 umgesiedelt, beide Orte gehören heute zur Stadt Frechen.

Der Beschluss zur Umsiedlung Mödraths fiel 1955. Nach zunächst heftigen Protesten gegen die Vertreibung aus der Heimat ergab eine Volksabstimmung, dass die Mehrheit der Einwohner entschlossen war, zumindest die Dorfgemeinschaft zu retten. Entgegen dem Wunsch der Bevölkerung wurde 1957 beschlossen, Mödrath als selbstständige Gemeinde in die unmittelbare Nachbarschaft Kerpens anzusiedeln. Die Umsiedlung wurde von 1957 bis 1962 realisiert.

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Luftaufnahme von Alt-Mödrath aus Richtung Süden, 1950er Jahre. Am linken Bildrand ist die heute noch bestehende Burg Mödrath erkennbar.
(Stadtarchiv Kerpen, Cramers Kunstanstalt)

Mitte der 1960er Jahre wurde schließlich der kleine Ort Boisdorf umgesiedelt, die meisten Einwohner verzogen an den südlichen Ortsrand des heutigen Kerpener Stadtteils Horrem.

Von den genannten Umsiedlungen infolge des Tagebaus Frechen waren mehr als 6000 Menschen betroffen. Zwischen 1952 und 1986 wurden hier insgesamt 334 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert.

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Blick in den Tagebau Frechen aus Richtung Habbelrath, im Hintergrund ist der Kirchturm von St. Martinus Kerpen zu sehen.
(Archiv der RWE Power AG)

Zur Geschichte des Klosters Bottenbroich

1231 wurde in Bottenbroich ein Zisterzienserinnenkloster gegründet. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen die Nonnen Mitte des 15. Jahrhunderts zur Aufgabe, 1448 wurde das Kloster der Abtei Kamp unterstellt und in einen Männerorden umgewandelt. In der Folgezeit erlebte das Kloster eine materielle Blüte. Die auf der Burg Hemmersbach wohnenden Herren Scheiffart von Merode, in deren Unterherrschaft Bottenbroich lag, wählten es als Hauskloster und Begräbnisstätte und unterstützen das Kloster und den 1484 geweihten Kirchenneubau sehr großzügig. Das 1533 von Johann Scheiffart und seiner Frau Irmgard gestiftete vorzügliche Glasfenster, das in drei Bahnen das jüngste Gericht darstellt, befindet sich heute im Diözesanmuseum, eine Nachbildung ist in der in Frechen-Grefrath befindlichen Nachfolgekirche zu sehen.

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Bottenbroichs ehemalige Klosterkirche St. Maria Himmelfahrt.
(Josef Holthausen/H. Kollbach, Kerpen-Horrem)

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Innenansicht der Bottenbroicher Kirche, 1948
(Josef Holthausen/H. Kollbach, Kerpen-Horrem)

Im 18. Jahrhundert folgte ein Niedergang und schließlich 1777 die Auflösung des Klosters. Das Kloster Marienstatt richtete eine Propstei ein, die bis zur Säkularisation bestand. Die Klosterkirche blieb auch nach der Säkularisation 1803 Pfarrkirche bis zur Umsiedlung und dem Abbruch der Gebäude 1951. Die Nachfolge übernahm zunächst die 1949 erbaute Grefrather Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt, nach deren Abbruch infolge der Umsiedlung die 1963 erbaute Pfarrkirche in Neu-Grefrath. Auch die überlieferten Kirchenschätze, u.a. die Pieta und das Glasfenster wurden von der neuen Pfarre Grefrath übernommen.

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Blick vom Kirchturm auf Bottenbroich und die Fronleichnamsprozession, 1940er Jahre.
(Josef Holthausen/H. Kollbach)

Weitere Informationen erhalten Sie im Stadtarchiv Kerpen.

Literatur:

Johann Schmitz/Rudolf Kannegiesser, 500 Jahre Pfarrkirche Bottenbroich, hrsg. Von der kath. Gemeinde Bottenbroich. Köln 1948.

Wilhelm Piepers u.a., Dörfer der Ville im Abbaugebiet der Braunkohle: Alt-Balkhausen, Boisdorf, Bottenbroich, Grefrath, Habbelrath, Mödrath. (Bergheimer Beiträge zur Erforschung der mittleren Erftlandschaft, Heft 4.) Bedburg 1962.

Hans Dalldorf, Die Gemeinde Türnich in ihrer baulichen Entwicklung. In: Türnich im Wandel der Zeit, hrsg. von der Gemeinde Türnich. Türnich 1974, S. 144 ff.

Egon Heeg, 250 Jahre Braunkohlenbergbau in Türnich. In: Türnich im Wandel der Zeit, hrsg. von der Gemeinde Türnich. Türnich 1974, S. 206 ff.

Hans Elmar Onnau/Bernd Päffgen/Gert Ressel, Die Zisterzienser in Bottenbroich und Blatzheim, hrsg. von der Stadt Kerpen. Kerpen 1981.

Christian Plück/Klaus Monsees, Das Marienfeld und die Wallfahrtsorte Bottenbroich - Grefrath. Zum Treffen des Papstes und der Weltjugend, hrsg. Von der Pfarre St. Maria Himmelfahrt, Frechen-Grefrath, 2004.

Abbildungen

Zentralarchiv der RWE Power AG, Eschweiler
Stadtarchiv Kerpen
Josef Holthausen, Kerpen-Horrem