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Martinuskirche

Als Sigebodo und Magdilidis um 1050 das Martinusstift in Kerpen gründeten, bestand die Kirche mit Sicherheit schon. Bis zur Auflösung des Stifts im Zuge der Säkularisation blieb St. Martinus Stifts- und Pfarrkirche. Ob es schon eine merowingische Eigenkirche des benachbarten Hofes gegeben hat, kann nur vermutet werden. Die Kirche der Gründerzeit wird eine kleine Saalkirche gewesen sein, die um die Zeit der Stiftsgründung durch ein Querschiff erweitert wurde. In der Folgezeit entstand ein dreischiffiges Langhaus. Im 13. Jahrhundert erreichte der Hauptchor seine heutige Größe.

Der 1496 erbaute Turm von St. Martinus wurde nach einem Brand von 1817 zunächst nur notdürftig repariert und erhielt 1834 eine verkürzte Haube mit Allrundkanzel. Erst 1902 wurde der weithin sichtbare Westturm auf seine ursprüngliche Höhe von 78 m zurückgebracht. Damit ist er der dritthöchste Kirchturm im Erzbistum Köln nach dem Kölner Dom und St. Severin in Köln.

Die drei 1770 von Martin Legros geschaffenen Glocken von St. Martinus wurden im Zweiten Weltkrieg zum Einschmelzen abtransportiert, blieben aber unversehrt. 1956 wurde eine vierte Glocke gegossen, die dem Namensträger der Kolpingstadt gewidmet wurde.

Das Langhaus der Kirche wurde am 25. Februar 1945 infolge eines Luftangriffes in den letzten Kriegstagen völlig zerstört. Es waren nur der Turm und Teile des Querschiffes und des Chores erhalten geblieben. Beim Wiederaufbau galt es, eine Verbindung zwischen dem romanischen Chor und dem spätgotischen Turm zu finden. Nach Plänen von Walter Zimmermann wurde 1952 bis 1953 eine moderne Hallenkirche errichtet, die sich den noch erhaltenen historischen Teilen harmonisch unterordnet.

Der katholische Sozialreformer Adolph Kolping hatte Zeit seines Lebens eine enge Verbindung zur ehemaligen Stiftskirche St. Martinus. Noch heute gibt es hier viele Einrichtungsgegenstände, die an ihn erinnern.
Das Taufbecken, in dem er am 9. Dezember 1813 getauft wurde, wird  heute noch benutzt. Hier feierte Kolping seine Erstkommunion und 1845 seine Primizmesse.