Der Energieträger Wind ist kostenlos und unbegrenzt verfügbar. Der Mensch versteht es seit Jahrhunderten, die Kraft des Windes zu nutzen: Aus den ersten Windmühlen, die bereits vom 12. Jahrhundert an Mühlsteine bewegten, wurden über die Jahrhunderte und gerade in den letzten Jahrzehnten hocheffiziente Anlagen zur Stromerzeugung. Für einen hohen Stromertrag sind vor allem hohe mittlere Windgeschwindigkeiten und die Größe der Rotorfläche entscheidend. Je höher die Windenergieanlage und je länger die Rotorblätter, desto besser kann die Anlage das Windenergieangebot ausnutzen. 

Heute hat die Windenergie einen Anteil von über acht Prozent an der deutschen Stromversorgung (Stand 2019). Die Nutzung des Windes als Energiequelle spielt daher eine tragende Rolle bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien hin zu einer wirtschaftlich tragfähigen und klimaverträglichen Energieversorgung. Bereits in weniger als einem Jahr hat eine Windkraftanlage so viel Energie produziert, wie für ihre Herstellung benötigt wird. In ihrer gesamten Lebenszeit trägt sie daher in erheblichem Maße zur Vermeidung von Treibhausgasen bei. Neben dem Ausbau von Windenergieanlagen an geeigneten Standorten auf See und an Land, werden mit dem sogenannten Repowering auch ältere, kleinere Anlagen durch moderne und leistungsstärkere Anlagen ersetzt.

Windkraftanlagen gibt es in verschiedenen Leistungsbereichen. Eine durchschnittliche Anlage mit einer Nennleistung von 3.000 MW produziert je nach Standort so viel Strom, wie etwa 2.000 Haushalte im Jahr verbrauchen. Neben diesen großen Anlagen gibt es auch sogenannte Kleinwindanlagen, die mit ihrem Leistungsbereich von wenigen kW einzelne Gebäude mit Strom versorgen können. Diese Anlagen werden an kleinen Masten oder direkt am Dach eines Gebäudes installiert.

In der Kolpingstadt Kerpen wurden bereits im Jahr 2002 vier Vorrangflächen für Windkraftanlagen ausgewiesen. Zwei Flächen sind derzeit belegt. Bei der vierten Fläche war bereits damals bekannt, dass sich besondere Probleme aus der Nähe zum Militärflugplatz Fliegerhorst Nörvenich ergeben würden. (z. B. für Funk- und Navigation und Höhe der Windenergieanlage). Die Größe der vier ausgewiesenen Flächen beträgt 107 Hektar. Die 4 Windenergieanlagen auf Kerpener Stadtgebiet haben eine Gesamtleistung von 5 MW und produzieren jährlich rund 5 GWh Strom.  

Der Rat der Kolpingstadt Kerpen hat in 2002 auf Basis der seinerzeitigen Rechtslage die 14. Änderung des Flächennutzungsplanes „Vorrangflächen für Windkraftanlagen“ beschlossen, die bislang Beurteilungsgrundlage ist. Hier gelangen Sie zur 14. Änderung des Flächennutzungsplanes «Vorrangflächen für Windkraftanlagen« der Kolpingstadt Kerpen.

Die Kriterien zur Ermittlung geeigneter Konzentrationszonen haben sich mit den Novellierungen des Windenergie-Erlasses wesentlich geändert, so dass es nötig ist, das Stadtgebiet Kerpen erneut hinsichtlich möglicher Flächen für die Windenergienutzung zu untersuchen und ggf. geänderte Konzentrationszonen festzulegen.

Hinsichtlich der aktuellen Rechtsprechungen hat die Kolpingstadt Kerpen die Bearbeitung einer Windpotenzialstudie in Auftrag gegeben, die im Frühjahr 2021 abgeschlossen sein wird. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Windpotenzialstudie (Untersuchung bzw. Ausweisung von „Gunsträumen“) wird das Verfahren zur 74. Änderung des Flächennutzungsplanes „Windvorrangzonen“ fortgesetzt und die entstehenden Gunsträume im Flächennutzungsplan dargestellt.