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Projekt: Totholz Stadtwald Kerpen – Horrem

Wenn man bewusst durch den Wald geht, sieht man, wieviel „Leben“ im „Totholz“ vorhanden ist. So abstrakt sich dies anhört, umso klarer wird dies bei genauer Betrachtung eines Totholz-Stamms im Waldbestand.

Foto: Kolpingstadt Kerpen

Totholz ist die Lebensgrundlage zahlreicher Arten und die einfachste und schnellste Methode effektiven Natur- und Artenschutz zu betreiben. Wichtig ist eine Durchmischung der unterschiedlichen Totholzvarianten im Wald zu belassen. Dies wirkt vielleicht unaufgeräumt und durcheinander, bietet jedoch eine enorme Bandbreite an Nutzungsmöglichkeiten für den Lebensraum Wald.

Totholz bietet folgende Funktionen für unsere einheimische Flora und Fauna:

    • Foto: Kolpingstadt KerpenNahrungshabitat für viele Tiere des Waldes
    • Lebensraum für viele Tiere des Waldes
    • Bruthabitat für viele Tiere des Waldes
    • Verbesserung des Waldbodens (Mulm)
    • hohe Wasserspeicherkapazität
    •  Habitat für Keimling

Abgestorbene Bäume gehören zum natürlichen Kreislauf eines Waldes und werden unterschieden in:

    • Altbäume
    • Habitatbäume (stehendes Totholz)
    • Liegendes Totholz
    • Baumstrunk, Wurzelwerk und Asthaufen

Anhand der Nutzung der verschiedenen Totholzarten wird deutlich, dass Totholz für den natürlichen Nahrungs- und Lebenskreislauf unerlässlich ist.

Altbäume:

Altbäume bieten einer Vielfalt an Holzbewohnern Lebens- und Nahrungsraum. Durch Höhlen, Saftabsonderungen, Risse, Lücken in der Rinde und Holz abbauende Pilze.

Habitatbäume:

Habitatbäume werden von den Tieren des Waldes gerne als Lebensraum, Nahrungsquelle, Nistgelegenheit, Rückzugsgebiete und Sitzwarte genutzt. Unter günstigen, klimatischen Bedingungen kann ein Habitatbaum jahrzehntelang im Wald stehen.

Liegendes Totholz:

Liegendes Totholz wird bevorzugt von Pilzen, Moosen und Insekten genutzt. Auch als Habitat für Keimlinge bieten sie eine hervorragende Nahrungsquelle, sowie einen Schutz vor Verdrängung durch Nahrungs- und Habitatkonkurrenz (z.B. Gräser). Der Baumstamm wird über Jahre zersetzt und endet als Mulm.

Baumstrunk, Wurzelwerk und Asthaufen:

Baumstrunk und Wurzelwerke werden von vielen Insekten, Pilzen und Moosen genutzt. Sobald sich durch diese Nutzung Höhlen gebildet haben, dienen sie auch als Habitat für Säugetiere, Nistplätze für Vögel und zur Unterstützung der Waldverjüngung bei Keimlingen.

Asthaufen bieten Vögeln, Kleinsäugern, Reptilien und Amphibien einen Unterschlupf. 

Foto: Kolpingstadt Kerpen


Doch welche Arten „dieser Bewohner“ leben im Totholz?

Vögel:

Wer kennt es nicht, wenn der Specht im Frühjahr beginnt das Holz zu bearbeiten. Spechte sind  die Pioniere in der Totholznutzung und bereiten durch ihre Höhlen vielen Vögeln den Weg in das Totholz. Folgenutzer sind unter anderem: Eulen und Käuze, Meisen, Fliegenschnäpper u.v.m.

Säugetiere:

Für Fledermäuse und ihr Überleben sind Habitatbäume unerlässlich. Viele Arten-  wie der Große und Kleine Abendsegler und die Bechsteinfledermaus - benötigen die Baumhöhlen für die Aufzucht ihrer Jungen und als Lebensraum. Auch Eichhörnchen, Baummarder, Siebenschläfer und Mäuse zählen zu den Säugetieren, die das Totholz nutzen.

Insekten:

Foto: Kolpingstadt KerpenViele Käfer nutzen das Totholz im Larvenstadium,  1.400 der ca. 5.000 deutschen Käferarten findet man dort. Auch für viele Wildbienen, Ameisen und andere Insekten bietet Totholz eine Fülle an Nahrung und Schutz. Durch die Insekten werden wiederum Vögel angezogen, die diese als Nahrung nutzen.


Bakterien und Pilze:

Foto: Kolpingstadt Kerpen

Von mehr als 5.000 Pilzarten in Deutschland sind 1.500 Arten auf Totholz angewiesen. Gemeinsam mit Bakterien trennen sie die Bausteine des Holzes auf und bauen es natürlich ab.

Moose:

Foto: Kolpingstadt KerpenEinige Moose sind totholzabhängig. Moose fungieren hervorragend als Wasserspeicher. Sie können das Siebenfache ihres Gewichts an Wasser speichern und dementsprechend nach und nach an die Umgebung abgeben.

Flechten:

Auch Flechten sind in der Lage, Totholz als Lebensraum zu nutzen.

Durch seine besonderen Eigenschaften fördert Totholz die Artenvielfalt. Es bietet spezialisierten Tier- und Pflanzenarten Nahrung und Lebensraum und ist ein entscheidender Faktor für die Artzusammensetzung in unseren Wäldern.


Weitere Informationen finden Sie unter:

Totholz im Wald - Was ist Totholz und wie viel braucht der Wald davon?

Totholz - BUND Naturschutz in Bayern e.V. (bund-naturschutz.de)

Deutsche Wildtier Stiftung | Lebensraum Totholz

Totholz im Wald: Wichtig für Tiere und Boden (waldhilfe.de)


Wenn auch Sie in Ihrem Garten oder Ihrer Umgebung Flora und Fauna mit Totholz unterstützen möchten, sprechen Sie mich gerne an: 

Schreier Ivonne