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Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien (Foto: Pixabay)Als regenerative, erneuerbare oder alternative Energien werden Energieträger bezeichnet, die im Rahmen des menschlich vorstellbaren Zeithorizonts unerschöpflich zur Verfügung stehen oder sich verhältnismäßig schnell „erneuern“. Das Grundprinzip von erneuerbaren Energien besteht darin, dass aus in der Natur stattfindenden Prozessen oder aus nachwachsenden Rohstoffen Strom, Wärme und Kraftstoffe erzeugt werden.

Der anthropogene Treibhauseffekt ist und wird maßgeblich durch die Zunahme des Verbrauchs fossiler Energieträger verursacht, da bei der energetischen Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas und Kohle große Mengen Kohlenstoffdioxid (CO2) ausgestoßen werden. Erneuerbare Energien emittieren deutlich geringere Mengen an Treibhausgasen. Die Freisetzung der Treibhausgase erfolgt hauptsächlich bei der Herstellung und in geringeren Mengen beim Transport der Anlagen, der Betrieb ist überwiegend emissionsfrei.

Um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, sind also insbesondere auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien umfangreiche Anstrengungen erforderlich. Nur so kann ein wesentlicher Beitrag zur CO2 -Einsparung geleistet werden. Das zentrale Steuerungsinstrument für den Ausbau der erneuerbaren Energien ist das Erneuerbare Energien Gesetz - kurz EEG. Ziel des EEG ist es die Energieversorgung umzubauen und den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2050 auf mindestens 80 Prozent zu steigern. 

Energieträger der Energiewende:


Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wächst bereits beständig: auf Bundesebene von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf rund 46 Prozent im Jahr 2020. Auch bei der Wärmeversorgung spielen erneuerbare Energien zunehmend eine wichtige Rolle. Derzeit beträgt der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte auf Bundesebene 17 Prozent (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 2020).


Erneuerbare Energien in Kerpen

Im Stadtgebiet Kerpens gibt es 4 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 5 Megawatt (MW). Durch Sie werden jährlich etwa 5 Gigawattstunden (GWh) Strom in das Leitungsnetz eingespeist. Weiterhin werden durch Photovoltaikanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 18 MW etwa 16 GWh Strom produziert. Eine Biomasse- und eine Deponiegasanlage mit je 1 MW installierter Leistung produzieren jährlich rund 13 GWh Strom (8 GWh/a und 5 GWh/a).  Insgesamt entspricht die aus Windkraft und Solarenergie, sowie Biomasse und Deponiegas produzierte Strommenge einem bilanziellen Anteil des gesamten Stromverbrauchs in Kerpen von 6,3 Prozent (Energieatlas NRW, Stand 12/2019).

 
PV-Freiflächenanlage in Kerpen Buir (Foto: Stadt Kerpen)
2012 ging eines der größten Projekte zur Energiewende der Kolpingstadt Kerpen in Betrieb. Am Immissionsschutzwall der Hambachbahn bei Buir wurde auf 17.000 qm eine zwei Kilometer lange Photovoltaikanlage errichtet. Die Anlage erzeugt mit ihren 8.500 Solarmodulen jedes Jahr rund 1,9 Millionen Kilowattstunden CO2-freien Strom, der ins Netz eingespeist wird. Diese Strommenge entspricht einem Stromverbrauch von etwa 530 Haushalten und führt zu einer jährlichen CO2-Einsparung von 1.000 Tonnen. Finanziert wurde die Anlage von der Kolpingstadt Kerpen und 140 Kerpener Bürgerinnen und Bürgern. RWE übernahm die Projektplanung und stellte die erforderlichen Flächen sowie die Netzanbindung bereit. Betreiber ist die Energiepartner Kerpen GmbH, eine gemeinsame Beteiligung der Kolpingstadt Kerpen und RWE, und heutige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Kerpen Holding GmbH & Co. KG. 

Regionale Wertschöpfung

Nicht nur die Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen haben einen finanziellen Nutzen durch deren Betrieb. Viele Tausende von Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien werden lokal in den Kommunen von einer Vielzahl von Akteuren betrieben. Die Wertschöpfung bleibt dabei – anders als bei fossilen Energien – in Form von Einkommen, Unternehmensgewinnen, vermiedenen Brennstoffkosten sowie Steuern und Abgaben vor Ort. Diese Einsparungen und Ausgaben vor Ort kommen direkt den lokalen Finanzströmen zugute. Darüber hinaus werden durch den Ausbau der erneuerbaren Energien aber auch nicht-monetäre Werte geschaffen, auch Aspekte wie Innovation, Image, Erhalt und Steigerung der Lebensqualität spielen eine wesentliche Rolle (Agentur für Erneuerbare Energien 2020).


Links

Agentur für Erneuerbare Energien: Die Agentur für Erneuerbare Energien stellt umfassende Informationen zu den Erneuerbaren Energien zur Verfügung. 

Solardachkataster Rhein-Erft-Kreis: Im Solardachkataster des Rhein-Erft-Kreises können Sie sich informieren, ob das Dach eines Gebäudes für die Nutzung von Solarenergie tendenziell gut oder schlecht geeignet ist und eines erste Wirtschaftlichkeitsberechnung vornehmen.

Energieatlas NRW: Der Energieatlas Nordrhein-Westfalen (NRW) stellt Ihnen umfangreiche Informationen zu den Erneuerbaren Energien in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Neben Auswertungen zum aktuellen Bestand, werden Daten und Grundlagen zur Unterstützung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien vorgehalten.

Informationsportal Erneuerbare Energien: Das Informationsportal Erneuerbare Energien beantwortet Fragen zu regenerativen Energieträgern und klimafreundlichen Technologien. Themenseiten zu Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Geothermie vermitteln aktuelle Informationen und gebündeltes Hintergrundwissen.

Energie-Effizienz-Experten: Die Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes ist ein bundesweites Verzeichnis nachweislich qualifizierter Fachkräfte für energieeffizientes Bauen und Sanieren. Entsprechend ihrer nachgewiesenen Qualifikation sind die Expertinnen und Experten für die jeweiligen Förderprogramme des Bundes antragsberechtigt.