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Marienfeld mit dem Boisdorfer See

Das Marienfeld befindet sich im rekultivierten Tagebau Frechen, dem ersten Tieftagebau des rheinischen Braunkohlenreviers. Von 1952 bis 1986 wurden hier 334 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Die Rekultivierung wurde 2004 abgeschlossen. Das „Marienfeld“ wurde planerisch als eine multifunktionale Kulturlandschaft gestaltet. Eingebettet in die für unsere Region typische landwirtschaftlich genutzte Bördelandschaft liegt ein Grünbereich mit dem Boisdorfer See. In diesem Grünbereich wurde ein Hochwasserrückhalteraum für die Erft gestaltet. Hier sowie entlang des Fürstenberggrabens findet man vielfältige Landschaftselemente wie Wiesen, Wälder, Teiche, Tümpel und Sukzessionsflächen.

Der Fürstenberggraben ist ein sehr naturnah gestaltetes Fließgewässer, das auf seinem Weg zum  Hauptgewässer mehrere kleinere flache Teiche durchläuft. Einer davon befindet sich gut einsehbar im Marienfeld unterhalb des Papsthügels.

Der etwa 20 ha große Boisdorfer See ist bis zu 25 m tiefDer Zulauf erfolgt über drei Vorteiche, die der Klärung dienen, durch die Kleine Erft und den Fürstenberggraben. Er ist ein ausgiebig genutzter Winterrastplatz für hunderte von Wasservögeln wie z. B. Tafelenten, Zwergtaucher, Flussregenpfeifer, Grau- und Kanada-Gänse. Die Natur ist sichtbar dabei, die wesentliche Arbeit zur Renaturierung selbst zu leisten. Tier- und Pflanzenwelt entwickeln sich weiter; d. h. Pionierarten kommen und verschwinden wieder. Die Artenzusammensetzung verändert sich ständig. So beobachteten Libellenkundler auf den jungen kiesigen Flächen entlang der Gewässer Wärme liebende Libellen wie die Frühe Heidelibelle, die Feuerlibelle oder den Südlichen Blaupfeil. Mit zunehmendem Bewuchs wird die Zahl der Libellen wieder abnehmen.

Durchwandert man das Marienfeld entlang dem Regenrückstaubecken und dem Fürstenberggraben bis zum Gewässer unterhalb des Papsthügels, dann kann man wunderbar sehen, wie die Landschaft von einer offenen Wasserfläche über das Ried und Schilf in eine sumpfige Fläche übergeht. Die bewaldeten Uferzonen begleiten den Graben, der - eingebettet  in Trockenrasenzonen - durch die weitläufigen Ackerflächen verläuft. Somit haben wir die verschiedensten Biotopformen sowohl für Amphibien, Wasservögel und Libellen, Sing- und Greifvögel, bis hin zu Rehen und Hasen. Teile des Marienfeldes sind seit 2013 Naturschutzgebiet.

Radelt man vom Boisdorfer See entlang der Rad-Erlebnisroute Richtung Burg Mödrath, entdeckt  man am rechten Wegesrand eine kleine Aussichtskanzel. Von hier kann man auf den Boisdorfer See von der Südseite blicken, falls die jahreszeitlich wechselnde Vegetation nicht daran hindert.