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Bahnhof Horrem

Im Jahre 1837 wurde die private „Rheinische Eisenbahnge- sellschaft“  gegründet, die erstmalig eine moderne Verkehrs- verbindung über Landesgrenzen hinweg  zwischen Köln und Belgien  bauen  sollte. Gleichzeitig  ermöglichte  dieser Ver- kehrsweg einen wirtschaftlichen Aufschwung infolge der ver- besserten Anbindung  an neue nationale  und internationale Absatzmärkte.  Dies galt gleichermaßen für die Entwicklung der unterschiedlichen Industriezweige, wie Kohle- und Eisenindustrie, Papier-, Chemie- und Textilgewerbe, Landwirtschaft und Handel beiderseits der Bahnstrecke. Die Trassierung der neuen Eisenbahnstrecke sah eine Streckenführung von Köln über Königsdorf, Horrem, Sindorf, Düren, Aachen und Herbesthal in Belgi- en vor. Baubeginn war bereits Anfang April 1838. Nach ersten Probefahrten im August  wurde  die fertige  Strecke zwischen Köln und Aachen am 1. Sep- tember 1841 eröffnet. Da der Horremer Streckenabschnitt  mitten durch den Grundbesitz  des  Grafen  Berghe  von Trips, führte, musste er der Rheinischen Eisenbahngesellschaft Land abtreten. Nach Ausbau  der Bahnstrecke Köln  -  Aachen für den Schnellverkehr und Fertigstellung der S-Bahn- verbindung Köln - Düren im Jahr 2002 betreibt die Kolpingstadt  Kerpen mit finanzieller  Unterstützung des Landes die Neuordnung des Bahnhofsareals in Kerpen-Horrem.  So stehen inzwischen über 1.000 P&R-Plätze im direkten Bahnhofsumfeld zur Verfügung. Weiterhin wurde im Rahmen  der städtebaulichen Neuordnung  der Zentrale  Om- nibusbahnhof   (ZOB)  direkt an den vorhandenen  S-Bahnsteig verlegt. Die Erschließung hierzu wurde über drei neue Kreisver- kehre in der Bahnhofsstraße und  Josef-Bitschnau-Straße komplett  neu angelegt und verkehrs- technisch nach ÖPNV-Gesichtspunkten optimiert.

Weiterhin wurde auch ein privates Büro- und Geschäftshaus mit integrierter Radstation für 420 Stellplätze direkt am ZOB errichtet. Das Gebäude wurde in Insellage errichtet,  so dass der Busverkehr um das Haus verläuft. Ebenso wurde der Bahn- hofsvorplatz mit neuen Taxistellplätzen erweitert und neu aus- gebaut.

Die neue Fußgängerbrücke führt vom Postberg direkt auf den Bahnhofsvorplatz und gewährleistet somit einen kreuzungs- freien und sicheren Schulweg zu den angrenzenden Schulen.

Eine Verbesserung des schon sehr guten Angebotes des Horre- mer Bahnhofes  wurde durch den Bau des Kurvenbahnsteiges erreicht. Nun halten auch Züge der Bahnverbindungen Köln - Bergheim - Neuss in Horrem.

Mit dem neuen Bahnhofsgebäude ist Deutschlands erstes kli- maneutrales Bahnhofsgebäude in Kerpen-Horrem entstanden. Das Pilotprojekt „Grüner  Bahnhof“  steht für eine neue Ge- neration von Bahnhofsgebäuden, die modernste ökologische Standards mit hohem Kundenkomfort verbinden. Damit soll die Umwelt  durch reduzierte CO²-Emissionen entlastet  und die Zufriedenheit  der Reisenden erhöht werden.

Das erste Projekt aus dem Programm Grüner Bahnhof umfasst verschiedene Technologien mit dem Ziel, die Bahnhöfe der Zukunft klimaneutral zu betreiben. Die Photovoltaikanlage produziert im Jahresverlauf ca. 35.500 kWh Strom, eine Geother- mieanlage sorgt für die Heizung und Kühlung des Gebäudes und Solarthermie für warmes Wasser. Das begrünte Dach hilft  den Wärmeinseleffekt zu verringern und ermöglicht die Nutzung des Regenwassers im Inneren  des Gebäudes.

Ein neues Beleuchtungskonzept kombiniert  die Nutzung von Tages- licht mit energiesparender Leuchtdioden-Lichttechnik.  Große Fensterflächen sorgen für Transparenz und gute Orientierung. Großzügige Oberlichter bringen Tageslicht ins Gebäude. Da- mit  entsteht  beim Betrieb  des Bahnhofs  kein CO². Aber schon beim  Bau wird durch den Einsatz natürlicher, nachhaltiger und regionaler  Rohstoffe CO² gespart. Das Konzept „Grüner Bahnhof“ hat das Architekturbüro  der DB Station&Service AG entwickelt. Die Baukosten werden mit rund 3,35 Mio Euro angegeben, darin enthalten ist eine EU-Förderung in Höhe von 900.000 .

Der Bahnhof Horrem ist mit circa 12.000 Pendlern pro Tag der wichtigste Verteilerbahnhof des Rhein-Erft-Kreises.

Die umfangreichen Investitionen sowohl von städtischer Seite als auch durch die Deutsche Bahn und das Privatinvestment mit einem Gesamtvolumen von 23 Mio. Euro tragen dazu bei, dass sich der Bahnhof Horrem nach Abschluss der Baumaß- nahmen zu einem modernen, zukunftsweisenden ÖPNV-Ver- knüpfungspunkt weiterentwickeln wird.