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Inhalt
Ich werde mich bei der im September 2015 anstehenden Wahl nicht mehr für das Amt der Bürgermeisterin der Kolpingstadt Kerpen bewerben.
Diese Überlegungen habe ich erstmals nach meiner schweren Erkrankung vor fast 3 Jahren angestellt. Natürlich habe ich gehofft, dass sich mein Gesundheitszustand wieder verbessert. Dies ist auch geschehen, aber nach meinem persönlichen Empfinden und auch dem meiner Ärzte nicht in dem Umfang, wie dies für das stark belastende Amt erforderlich ist.
Hinzu kommt, dass es dem Charakter der Erkrankung meines Ehemannes entspricht, dass sich diese in Schüben regelmäßig verschlimmert. Das lässt meine berufsbedingte Abwesenheit von zu Hause im bisherigen Umfang nicht mehr lange zu.
Dies sind die wichtigsten Gründe für die Aufgabe des Amtes bzw. den Verzicht auf eine erneute Kandidatur.
Es fällt mir unsagbar schwer, weil ich nach ca. zehn Jahren als Bürgermeisterin meiner Heimatstadt immer wieder und ganz deutlich spüre, dass die Bürgerinnen und Bürger mir sehr viel von meiner Zuwendung zu ihnen auch wieder zurück geben. Ich bin sicher, auch wenn das überheblich klingen mag, dass viele von ihnen den Verzicht auf das Amt der Bürgermeisterin genauso bedauern wie ich selbst. Dies gilt im besonderen Maße auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Sie haben kompetent, hochmotiviert und loyal mit mir zusammengearbeitet. Die dafür empfundene Dankbarkeit hat mir meinen Verzicht besonders schwer gemacht.
Wenn ich nach elf Jahren in 2015 das Amt aufgebe, kann ich, wie ich meine, auf eine stolze Bilanz der gemeinsamen Arbeit zurückblicken.
In der Stadtentwicklung z.B. die substantielle Verbesserung der Einkaufssituation in der Stadt durch das Fachmarktzentrum Erft Karree und die Entwicklung in Sindorf-Süd. Mit der Fertigstellung des Bahnhofs Horrem wurde ein glanzvoller Schlusspunkt der Umgestaltung des gesamten Bahnhofsumfeldes gesetzt.
Natürlich sind auch der Umbau der Kerpener- und der Hahnenstraße zu nennen. Für die Lebensqualität, d.h. die Entwicklungs- und Bildungschancen der Kinder in unserer Stadt, war die flächendeckende Einführung der offenen Ganztagsgrundschulen und der bedarfsgerechte Ausbau des Angebotes an Kita-Plätzen stadtweit noch wichtiger.
Die Umsiedlung des Ortes Manheim wird 2015 nicht abgeschlossen sein, aber alle grundlegenden Weichenstellungen sind erfolgt und der Umsiedlungsort entwickelt sich sichtbar gut.
Diese substantiellen Fortschritte sind sichtbar und unstrittig. „Kerpen hat sich gemacht“ ist ein Satz, den ich oft und natürlich auch gerne höre.
Ende gut, alles gut? Nein, ich möchte auch etwas grundsätzlich Kritisches zur Kommunalpolitik in unserer Stadt anmerken.
Rat und Verwaltung sollen gemeinsam eine Kommune gestalten, so sieht es die Kommunalverfassung des Landes NRW vor.
In Kerpen hat sich dies in Jahrzehnten anders entwickelt. Regierung bzw. Mehrheit und Opposition bzw. Minderheit und im Zweifelsfall zusammen gegen die Verwaltung bzw. den Verwaltungschef, in meinem Fall die Bürgermeisterin. Es wird viel zu oft nicht nach richtig und falsch, sondern nach „kommt von der Verwaltung“ oder „kommt von der jeweilig anderen Fraktion“ entschieden. Das hat trotz aller hier nur unvollständig aufgezeigten Erfolge meine und die Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr belastet. Ich hoffe sehr, dass sich diese Verhaltensweise ändern lässt. Es wäre zum Wohle der Stadt und ihrer Einwohnerinnen und Einwohner.
Ich werde mit schwerem Herzen, aber auch voller Dankbarkeit für die Menschen in der Kolpingstadt Kerpen, für die ich dann elf Jahre arbeiten durfte, im nächsten Jahr aufhören.